Juhu! Ich radele mal wieder in de Wald. Es ist BlaubeerZeit!
Meer und Wald – was will mensch mehr. Berge wären nicht schlecht 😉 Doch für den Moment ist alles perfekt. Danke!
Die Kiefer stehen aufgereiht dicht an dicht. Sie könnten zu neuen Fußbodendielen werden für unser BauwagenBauProjekt. Der Wald ist mir vertraut aus meiner Kindheit. Jetzt fällt mir auf: Mir fehlt da die Vielfalt und das kreative Kaos.
Es duftet so wundervoll nach Kiefern. Nach ätherischem Öl. Das macht mich fröhlich. Ich besinne mich. Eine Stunde lang nasche ich Blaubeeren. Vor dem Rückweg sammle ich noch ein paar KienÄppel, zum Anfeuern für den Ofen.
> Du warst drei Jahre alt. Kannst du dich erinnern an die OP und du allein im Krankenhaus????<
Ja, das sind meine frühesten Kindheitserinnerungen. Das heißt: so langsam tauchen auch noch weitere auf. Es sind auch bei mir sehr wenige. Ich kann mich daran erinnern, wie ich in einem Krankenhausbett liege und meine Mutter mich besucht. Die OP war sicher unter Vollnarkose.
> Wusstest du, dass man Erinnerungen manipulieren kann? Also das man denkt: Es war so, aber war es gar nicht.<
Oh – Erinnerungen sind immer subjektiv. Wir sehen die Vergangenheit durch Filter. Das ist auch das Ding mit der Geschichtswissenschaft. Es ist kaum möglich, zu erfahren, wie es in der Vergangenheit war. Oft schließen wir aus Einzelheiten aufs Ganze und denken: So war es. Wie schnell fällt die Phrase: „Früher war es besser oder schlechter.“ Das sehe ich kritisch. Das Leben ist sehr komplex. Wenn wir in die Vergangenheit sehen, tuen wir das mit den Erfahrungen, die wir bis heute gemacht haben; aus den Umständen heraus, die heute herrschen…
> Wusstest du, dass man Erinnerungen manipulieren kann? Also das man denkt es war so, aber war es gar nicht.<
Das ist auch mein Problem, dass ich mit Freuds Psychoanalyse habe. Da wird Kindern oft eine Schuld zugesprochen, die sie gar nicht haben können. Abgesehen davon, dass Schuld ein längst überholtes Konzept ist.
Die Erinnerungen sind sehr subjektiv. Das heißt: Sie sind von individuellen Erfahrungen, der heutigen Situation, Emotionen und vielem mehr geprägt.
DENNOCH ist für mich jede Geschichte wahr. Diejenige, die ein ‚Kind‘ erzählt genauso, wie die, die ein ‚Erwachener‘ erzählt. Oder wer auch immer. Die persönliche Geschichte ist wahr.
Die EINE Wahrheit gibt es nicht. Und gerade die Emotionen und Gefühle aus den Erinnerung, sprechen eine tiefere Wahrheit. Erinnerungen sind per se manipuliert.
Das heißt nicht, dass ich die Vergangenheit nicht spannend finde. Als Kulturanthropologe forsche ich gern historisch. Sehr gerne anhand von einzelnen Schicksalen. Dabei helfen mir verschiedene Quellen, wie zum Beispiel Gerichtsakten, Tagebücher, Briefe, Gegenstände und vieles mehr.
Abriss-Party! Natürlich mit mehr als 2 Meter Abstand – Nebenan am Fluss saß ein Angler, der freundlich und verblüfft herübersah. 🙂
Warum zeige ich das hier? Weil Tanzen hilft. 🙂
Ich habe Rückmeldungen bekommen, dass sich Menschen „fremdschämen“, wenn sie meine Videos sehen. Danke für das Feedback! Ich freue mich über eure Likes, Klicks und Kommentare!
Mit „Fremdschämen“ konnte ich nix anfangen. Da habe ich mal recherchiert:
„Fremdscham:
… das Sich-Schämen oder korrekter das Sich-Selbst-Für Besser-Halten in Bezug auf das Verhalten einer anderen Person.
Fremdscham tritt auf, wenn eine andere Person Normen oder Werte verletzt und das selbst nicht merkt oder nicht als peinlich empfindet. Sie ist damit ein wichtiges Regulativ. […] Fremdscham ist ein soziales Gefühl, letzlich ist dies eine Form von Mitleid[1]“
[https://de.wiktionary.org/wiki/Fremdscham]
„Mit zunehmender Individualisierung hat sich auch die Fremdscham zurückgezogen. Obwohl in neuester Zeit das Bekunden von Fremdscham zur Mode geworden ist. Aber dies ist mehr Koketterie und ein Verweis auf die eigene Anständigkeit als wirkliches Empfinden. Oder darüber hinausgehend eine Form der Anklage; die moderne Form der Fremdscham fühlt nicht mit jemandem mit, sondern ist gegen jemanden gerichtet, der sein Treiben nicht als peinlich empfindet. Sie stellt einen Verweis auf ein höherwertiges Geschmacksempfinden, das der sich Schämende inne hat, dar. „
Danke für die Lern-Motivation! Ja, es stimmt. Es ist mir nicht peinlich. Dahin war es jedoch ein Prozess für mich. Ich fühle mich auch in keiner Wiese als Opfer. Ich bin mir der Weite meiner Performance bewusst.
Hier nochmal ein Zitat. Bei mir bewegt sich viel in diesen Tagen. Meine Sorgen, die ich in den letzten Tage gehegt habe, legen sich. Sobald ich meine Gefühle etwas sortiert habe und vor allem meine Frühjahrsmüdigkeit überwunden habe, kommt wieder ein neuer Eintrag aus meinem Tagebuch hier – schon in Kürze!
„Nicht du bist im System, sondern du bist das System. Alle Maßnahmen die du gerade erlebst, hast du selbst kreiert. Aus deinem Unterbewusstsein.
Angst, Druck und Zwang trennen deine Gedanken- und Gefühlswelt aus der Einheit, die wir alle sind. Doch sie trennen nicht die Verbindung, sondern nur deine bewusste Anbindung.
Wenn du erkennst, dass du ein gigantischer Schöpfer bist und nicht Opfer deines Lebens, dann kannst du beginnen deine Welt mitzugestalten.
Das „System“ ist wie ein gigantisches Fadennetz, dass über uns schwebt, alle Verstrickungen zwischen Menschen.
Solange wir noch nicht im Schöpfer angekommen sind, kreieren wir als vermeintliches Opfer aus Programmen unserer Kindheit. Wir geben Verantwortung ab, um Sicherheit und Geborgenheit zu erleben, die ganz massiv fehlt.
Viele Institutionen und Menschen ersetzen dabei das Elternhaus. Ein gigantisches Bindungstrauma, dessen einziger Sinn darin besteht gefühlt zu werden, erinnert zu werden an die Liebe, die du bist und die Liebe, die durch dich fliesst.
Deshalb anstatt dich über Maßnahmen aufzuregen oder Angst vor Viren zu haben, probiere doch einmal die Anteile zu finden, die in dem Spiel noch unbewusst sind. Der Schlüssel sind dabei deine Gedanken und Gefühle. Wenn du ihnen nicht folgst, sondern sie einfach da sein lässt, umarmst und ganz fühlst. Wenn du alle noch so ekligen Gefühle willkommen heißt und gemeinsam mit anderen begrüßt, dann können sie zurück in den Fluss des Lebens fliessen und das System verändert sich für dich.
Langsam und schrittweise – das sind keine Sofortmaßnahmen, wie eine Pille zum einnehmen. Sondern es ist ein langanhaltender Prozess, der ein ganz neues Leben mit sich bringt.“
Was aber sind Viren überhaupt? Zu einem, sie sind nichts Fremdes auf Erden. Sie sind keine bösen Aliens, keine Invasoren aus anderen Galaxien. Viren gibt es überall, von den tiefsten Meerestiefen[1]bis hinauf auf die schnee- und eisbedeckten Berggipfel; ja sogar in der Stratosphäre gibt es sie. Säuren, Laugen und siedendes Wasser können sie überleben. Heiße Quellen, der Humusboden, die Leiber der Menschen, Tiere und Pflanzen beherbergen sie. Es gab sie schon in Urzeiten. Sie sind Kinder der Mutter Erde und des Vater Himmels. Sie gehören mit zur Schöpfung.
Schon in der frühen Evolution, im Ur-Ozean, gab es die Viren. Wie auch andere Biomoleküle wurden sie als Endosymbionten in die Zellen der Organismen eingebunden. Mindestens 20% unseres menschlichen Erbgutes hat viralen Ursprung, erklärt der Mikrobiologe Patrick Forterre vom Pasteur Institut in Paris. In grauer Vorzeit infizierten uns Viren, schleusten ihre Erbsubstanz in unsere Chromosomen und wurden Bestandteil des menschlichen Erbguts. Forscher vermuten, dass Viren in den Hirnzellen sogar unser Denken und Fühlen beeinflussen. Zellen aller Lebewesen mutierten unter dem Einfluss der Viren. Die Struktur der DNS [2] (Doppelhelix) war Erfindung der Viren. Die in unserem Erbgut vorhandenen „verstümmelten“ Virengene – so der französische Virologe Thierry Heidmann – helfen unsere Zellen vor anderen Viren, die von außen angreifen, zu schützen. Viren sind unsere evolutionären Sparringspartner, sie brachten unsere Evolution voran.
(…)
Die Viren sind winzig. Sie sind zehnmal kleiner als Bakterien. Sie sind so klein, dass man sie nicht mit dem Lichtmikroskop sehen kann. Erst das Elektronenmikroskop, das in den 40er Jahren entwickelt wurde, machte sie sichtbar. Eine Milliarde Viren hätten Platz in einem Reiskorn.
Viren haben keinen Zellkern, keine Zellmembrane; sie bestehen aus einem RNS- oder einem DNS-Schnipsel. Manche, wie der Corona-Virus, haben eine Proteinhülle und andere keine. Viele Biologen streiten ihnen den Status eines Lebewesens ab. Aber sie nehmen, wie Stephen H. Buhner hervorhebt, ihre Umgebung wahr. Sie erkennen die chemische Zusammensetzung von Zelloberflächen und wissen, wo sie andocken sollen. Sie verändern ihre Struktur und beschleunigen ihre Mutationsrate, wenn sie mit der Reaktion des Immunsystems oder auch antiviraler Medizin (Neuraminidasehemmer, Membrankanalhemmer) konfrontiert werden. Verschiedene Viren, auch die Grippeviren, tauschen Information zur Medizinresistenz mit anderen Viren aus. Man kann diese winzigen Proteinschnipsel durchaus als clever bezeichnen. Tollwutviren, zum Beispiel, aktivieren das Beißinstinkt bei befallenen Tieren, um neue Wirte zu finden; Grippeviren aktivieren das Husten und Nießen; von Mücken übertragene Viren regen das Schwitzen an, das wiederum die Mücken anzieht.
Bei den Viren haben wir es – aus Sicht der klassischen Homöopathen und der Anthroposophen – mit uralten hochintelligenten Wesenheiten zu tun, die sich nur teilweise in Form von genetischen Schnipseln verkörpern.“
Dies ist ein Zitat aus einem anderen Blog und nicht von mir. Ich finde es so wunderbar erfrischend, wie der Autor die Sicht der Akteure einnimmt. Hier sind es die Viren. Sonst auch gern die Perspektive der Pflanzen. Ganz im Sinne der Akteur-Netzwerk-Theorie des Soziologen Bruno Latour.
Meine Seite hatte mal wieder einen Besucher_Rekord beim letzten Artikel. Die Überschrift enthielt die Schlagwörter „schlimm“ und „Tod“. Lach – ich schmeiß mich weg. Geht doch! So einfach ist Journalismus :-))
Oder halt der Tod: Er ist eben doch geil. Es kribbelt in mir beim Thema. Wen ich jetzt noch nicht abgeschreckt habe: Danke fürs lesen.
Ich bin heute etwas komisch drauf. Viele Eindrücke wimmeln auf mich ein. Rufe aus vielen Richtungen. Ich widme mich erstmal dir hier, mein liebes Tagebuch. Dabei verspüre ich Ruhe. Ich atme durch. Für mich ist es Befreiung, mein Inneres einfach herunter zuschreiben. Noch schöner ist es, wenn es durch Dich bezeugt wird.
Das Video oben zeigt mich am Meer in Chaloklum, Koh Phangan, Thailand, wie ich neulich am Strand entlang spaziere. Ergriffen von der Schönheit des Moments. In Gedanken daran, wie wundersam es ist, einfach so in Thailand zu sein. Das hätte ich mir vor 20 Jahren nicht träumen lassen. Und dann noch mit so tollen Menschen. Drei an der Zahl, in die ich alle über beide Ohren verliebt bin.
Hier in Grambin, Vorpommern, gibts auch Wasser. Einen Fluss hinterm Haus und eine Lagune in Sichtweite. Das beruhigt mich ungemein. Es gibt mir Kraft.
Mein Leben ist wie eine Mär (davon ist das Wort Märchen abgeleitet), eine wahres Erlebnis von übersinnlichen Erfahrungen.
Der Sinn meines Lebens besteht darin: Ich vergeude mich! Verschenke mich! Gebe mich anderen hin! Sorge für Verbundenheit ! Durch mich lernen Menschen bedingungslose Liebe kennen. Sie lieben sich selbst.
Der Sinn meines Lebens besteht darin: Mich selbst zu lieben! Mir selbst gutes zu tun! Das zu tun, was mich richtig anmacht, erregt und wofür ich brenne.
Der Sinn meines Lebens besteht darin:
Im schlafen und chillen.
Der Sinn meines Lebens besteht darin:
Im Frei- Sein, damit ich mich damit selbstbewusst fühle und bei mir bin.
Der Sinn meines Lebens besteht darin:
Ich spüre meine innere Mitte.
Der Sinn meines Lebens besteht darin:
Auf neuen Gebiete forschen: Eifersucht, Adultismus, selbstbestimmt leben und lernen, Beziehung statt Erziehung.
Der Sinn meines Lebens besteht darin:
Eine neue ‚Määnlichkeit‘ zu leben und zu propagieren. Wozu braucht es Männer? Was heißt es schon, Mann zu sein? – Prostata , Hoden , Penis?
Ich bin ein Universum in einem noch größeren Universum!
Ich begegne anderen Menschen ohne Angst (oder wenigstens mutig). Ich offenbare ihnen genau das, von dem ich denke, dass es nicht aussprechen „darf“. Sie werden es lockerer aufnehmen, als ich befürchte. Der Beziehung zu den Wesen um mich herum gibt dies Tiefe. Besonders mit Freunden fällt mir dies leicht. Mindestens so leicht wie mit Fremden.
Ich werden durch meine Offenheit nicht zurückgewiesen. Ich spreche das aus, was ich fühle und bewerte es nicht. Es darf da sein. Ich weiß: Mein Gegenüber wird mich dafür nicht verurteilen. Die Person liebt mich. Unabhängig dessen, was in mir vorgeht.
Ich habe praktische Geschäftsideen und setze sie um. Sie funktionieren. Ich ziehe Geld an. Ich bin überzeugt von meinem Wissen und der Tatsache, dass es meine Zielgruppe interessiert. Ich kenne meine Zielgruppe.
Ich stehe für mich ein. Ich gehe durch die SCHAM. Andere spüren sie auch. Es ist okay, wenn es kribbelt, wenn es mir die Brust enger macht und wenn mir Stimme beim Sprechen fast weg bleibt. Ich kann sprechen, in meiner Art und Weise. Cool brauche ich nicht zu sein.
Hier auf Bali erlebe ich etwas total geiles. Als die Maschine, mit der wir aus Kuala Lumpur gestartet waren, auf dem internationalen Flughafen Denpensar Bali zur Landung anfliegt überkommt mich etwas Zauberhaftes. Gerade noch denke ich mal wieder an den Spruch: ‚Der Start und die Landung sind die gefährlichsten Momente beim Fliegen.‘ In diesem Moment ist es etwas wahrscheinlicher für mich zu sterben als sonst. Theoretisch. Vielleicht statistisch. Egal. Ich denke an den Tod.
Plötzlich aus dem Nichts steigt in mir die Gewissheit auf: Das ist nicht das Ende. Der Tod ist nicht das Ende. Diese tiefe Erkenntnis taucht einfach so in mir aus. Wundersam und sehr kraftvoll. Meine Sorgen – bämm – weg! Ich bin umhüllt von Glückseligkeit. Einfach so. Ein Lächeln steigt in mein Gesicht. Ich bin so dankbar dafür, dass der Geist der Insel Bali mir dies eingeben hat. Wer oder was soll es sonst gewesen? Zwei Monate später bin ich immernoch tief in dieser Erkenntnis verwurzelt.
Es ist Mitternacht und am Ausgang des Airports bietet uns ein junger, hochgewachsener Mann an, uns zu unserer Unterkunft zu fahren. Ubud sagen wir. Er sagt: 900.000 Indonesische Rupiah kostet das. Umgerechnet 60 Euro. Wir fallen aus allen Wolken, finden jedoch keine bessere Gelegenheit, handeln ihn auf 800.000 herunter und bitten ihn, an einem Schnell-Resturant anzuhalten. Die Kinder haben großen Hunger. Und da sagen die Leute: Bali ist günstig 🙂 – Jedenfalls nicht um 24 Uhr am Flughafen. Die Fahrt nach Ubud dauert dann nicht zwei Stunden wie angekündigt, sondern nur eine. Am Ende hilft uns der Fahrer beim Gepäck-tragen Wecken des Hotelpersonals von In Da Lodge (Für Bilder gerne anklicken. Leider bekomme ich keine Provision. Ist also kein Affiliate-Link 🙂 Wir hatten direkt die Pool-Villa. Eine Wohnung über zwei Stockwerke. Viel Holz. 80 qm. Und das für 17 Euro die Nacht oder so. Alle sind super nett. Die Kinder sind mittlerweile im Auto eingeschlafen. Wir tragen sie ins Bett.
Ein paar Tage vor unserem spontanen Bali-Trip habe ich erfahren, dass dort 90 Prozent der Menschen dort hinduistisch sind. Darüber freue ich mich riesig! Ich wollte nämlich schon seit meinen ersten Yoga-Erfahrungen vor einigen Jahren mal nach Indien. Bali ist nicht Indien. Religiös und traditionell gesehen: Es gibt keine Kaste der ‚Unberührbaren‘ auf der Insel. Die meisten Menschen sind Reisbauern. Wobei ich erfahren habe, dass viele von ihnen morgens und abends ihren Acker bestellen. Tagsüber machen sie andere Jobs. Taxi fahren, Essen verkaufen, in einer Gamelan-Band spielen. Hier ein Hörbeispiel:
Fast jeden Abend kommen wir in den Genuss dieser zauberhaften Meditationsmusik. Voller Kaos und Kreativität – Das vermisse ich meisten: Gamelan-Musik!!!
Es sehr viele dieser Musikgruppen aus Bali. Sehr viele und nur sehr wenige davon spielen vor Touristen. Ich selber habe keine Live gesehen. Nur gehört. Sie haben halt gerade intensiv für ein Tempelfest geprobt. Manchmal von 18 Uhr bis 23 Uhr.
Selbst in den großen Supermärkten erklingen diese Klänge vom Band. Eigentlich fast überall, wo einheimische Menschen sind. Jeden Morgen und jeden Abend. Dazu gehören die Räucherstäbchen und Opferschälchen, aus Bananenblättern geflochten. Es wird en Göttern geopfert. Es gibt Zeremonien für das Metall, das Wasser, die Erde,… einfach für alles, sollte man meinen. Diese Rituale empfinde ich als sehr komplex.
In unserer Unterkunft wird eines Tages eine fertig gestellte Wohnung ‚eingeweiht‘, gesegnet oder gereinigt wie auch immer man das nennen will. Die Prozedur dauerte Stunden. Alle machten mit. Ein Brahmane kam, musizierte mit einer Glocke und sang. Die Frauen sangen mit. Es wurde scheinbar wahllos Feuer aus Kokosnuss-Schalen angezündet vor der Wohnung. Natürlich sollten die bösen Geister vertrieben werden.
So ähnlich sah unsere Unterkunft auch aus. Wir haben bei einer balinesischen Mehr-Gegenerationen-Großfamilie gewohnt:
Auf unseren Mottorädern finden wir morgens diese Opferschälchen mit Reis. Vor den Haus-Eingängen, auf den Straßen vor den Geschäften. Einmal trete ich aus Unachtsamkeit auf eine. Darin ist Schokolade, denn sie stand vor einem Kakao-Laden. Ich hatte also die braune Masse am Fuß. Erklär den Leuten mal, dass das Schokolade ist :-)))
Beim Fire-Dance wurde mir ganz anders. Genial!!! Am liebsten wäre ich jeden Tag hingegangen. Die Kinder fanden es dann auch richtig gut:
Kakao-Zeremonien, Tantra-Workshops, Kontakt-Impro, Ecstatic-Dance, Sing-Kreise, … Das Angebot in der Stadt der Heilung ist riesig.
—meine Favorit war das 5-Rhythmen-Tanzen!!!!!! Juhu!!!!!
Wir treffen eine bekannte Familie. Digitale-Nomaden. Ernährungs- und Fitmes-Coaches. Durch sie lernen wir weitere kennen. Darunter zwei Menschen aus Lüneburg. Sie sind zum Teil mit den selben Menschen bekannt wie wir 🙂
Am meisten freue ich mich darüber, dass wir eine Familie aus Portland, USA, kennengelernt haben. So kommen wir dazu englisch-sprechen zu üben. Es gibt erstaunlicherweise keine Kommunikationsprobleme zwischen uns. Wir beide dachten bis dahin, dass wir schlecht englisch sprechen. So – wieder einen Glaubenssatz über den Haufen geworden. AHOUU! Der Familienvater ist am selben Tag geboren wie ich!!! Das ist kein Zufall. Es lebe der 20. Juni 1980.
Die Kinderbetreuung, wie wir sie beobachtet haben
Kleine Kinder sind zumeist in de Großfamilie, von der Großmutter, dem Vater (wie wir es häufig bei unserer Gastfamilie gesehen haben), der Mutter.. Größere ab 4 Jahren gehen in die Schule. 12 Jahre Schulzeit wird angestrebt. Ob die Eltern ihre Kinder zur Schule schicken und wann ist ihnen freigestellt, wurde uns gesagt. Meistens mit so zwischen 4 und 7 Jahren. Es muss ein Schulgeld gezahlt werden. Mein Eindruck war, dass vormittags alle Kinder in den Schulen waren. Die Schule beginnt sehr früh. So gegen 6:30 Uhr / 7 Uhr. Die Schüler_innen tragen verschiedene Schuluniformen.
Die Ernährung
Vormittags so gegen 10 Uhr kocht jemand und den Rest des Tages nimmt sich jeder, was er/sie braucht. Abends gibts die Reste aufgewärmt. Gemeinsames Essen haben wir nicht beobachtet. Das ist bei den Tempelfesten und Feiertagen anders. Da bereiten alle zusammen die fleisch-lastigen Speisen zu.
In den viele veganen und Rohkost- Restaurants sitzen keine Balinesen und essen. Anders herum arbeiten auch keine weißen und westlichen Menschen dort. Das ist in der ganzen Stadt so. Es gibt jedoch auch kleine Gar-Küchen und Essen auf dem Motorrad mit Beiwagen. Das gibt es Suppen, Reis und Schweine- bzw. Hähnchenfleisch.
In Ubud gibt es viele Backpacker. Aus aller Welt. Ich habe Leute aus den Niederlanden (ehemalige Kolonialmacht auf Bali), Frankreich, Lettland, Kanada, USA, Süd-Korea und Australien persönlich getroffen. Wir waren mit deutschen Familien vernetzt. Die meisten von ihnen sind Weltreise-Familie und für einige Monate in Ubud. Eine Mutter mit Kind studiert für ein Jahr auf der Insel. Eine andere arbeitet für eine NGO.
Wow, ja, das hätte ich fast vergessen. Wir haben einen ein-stündigen Ausritt gemacht auf unseren Motorrädern. Auf der Rückfahrt verfahren wir uns und finde so märchenhaft Landschaft. Wo sind wir hingefahren? Zum Fuße des Mount Batur.
Das ist ein aktiver Vulkan. Mein erstes Mal, dass ich einer lebendigen Lava-Schleuder so nahe sein darf. Gänsehaut! Danke, Bali!
So vieles was ich in Ubud konsumiert habe, hätte ich nicht gebraucht. Ich war einfach selig und beim nächsten Mal bleibe ich länger als die 30 Tage!! (Wir konnten nur 30 Tage bleiben, weil wir uns vorher kein Visum gekauft hatten.)
Wenn ich einen Plan mache, schnürt es mir die Brust zusammen.
Pläne sind für mich abstrakt, trocken und nehmen keine Rücksicht auf Bedürfnisse.
Wenn mir also jemand vorschlägt oder verlangt etwas zu planen, dann gehen bei mir die Alarmglocken an. Ich bin alarminisiert.
Vor allem: Wenn ich einen Plan mache, dann fällt es mir sehr schwer, davon abzuweichen. Das ist ein Problem. Ich mache schlechte Erfahrungen mit Plänen. Fühle mich als falsch, wenn ich ihn nicht einhalte und noch schlechter wenn ich ihn skrupellos durchziehe.
Das führt dazu, dass ich keine Pläne mehr mache. Es fühlt sich sogar wundervoll an für mich. Nur nicht für die Menschen um mich herum, die sich Pläne wünschen.
Auch ohne Planen gibt es in mir einen Plan, dem ich vielleicht unbewusst folge. Dinge passieren. Ich reagiere. Ich nehme mir etwas vor. Dinge passieren. Ich reagiere darauf… Achtsam in meiner Umwelt.
Nur gut wenn ich dann einem höheren Ziel folge. Und nicht willkürlich konstruierten oder konkret imaginierten Vorgehensweisen hinterherjage.